Tai Chi Chuan – Der authentische Yang–Stil

 

Tai Chi Chuan ist keine Ideologie, keine Religion und auch kein esoterischer Tanz, sondern eine alte chinesische Bewegungskunst mit meditativem Charakter und philosophischem Hintergrund, die ursprünglich als Kampfkunst entwickelt wurde. Es ist ein Fitnessprogramm für den Körper und den Geist. Tai Chi ist Gesundheitsgymnastik, Konzentrationsübung und Selbstverteidigung in einem. Und da Tai Chi langsam ausgeführt wird, eignet es sich für jedes Alter.

 

 

Tai Chi - als Konzentrationsübung – gerade auch für den Alltag

 

Heute - nach vielen Jahren des Tai Chi – Übens werde ich von Teilnehmenden immer wieder gefragt, wie das bei mir sei, die Form laufe nach all den Jahren doch bestimmt automatisch ab. Dem ist aber nicht so, ich kann zu Beginn des Übens der Form nicht den Schalter anknipsen und die Form einfach so laufen lassen. Das heisst, ich kann es schon, kann mir gleichzeitig Gedanken über den morgigen Tag machen, wieviele Mails ich dringend heute noch bearbeiten muss, was ich morgen kochen werde, wen ich unbedingt noch anrufen sollte usw. Das ist durchaus möglich, aber dadurch geht die Form verloren, ich bin nicht mehr dabei, kann nicht mehr nachvollziehen, mit welcher Genauigkeit ich die Form ausführe, ich verliere die Aufmerksamkeit und die Achtsamkeit für das, was ich jetzt im Moment tue, bei welcher Figur ich zurzeit bin, in welchem der drei Teile. Durch diese Konzentration auf das Üben der Form haben mich ablenkende Gedanken keinen Platz, ich werde sofort im positiven Sinne eingeholt, weil ich nicht mehr genau weiss, wo ich bin, wo ich stehe. Eine wesentliche Erfahrung, die zu überdenken, ja zu übernehmen sich für unseren Alltag lohnt.

 

 

Beim Tai Chi der ITCCA gibt es keinen Wettbewerb...

 

...keine Rangliste, keine Medaillen, niemand macht es schöner oder besser. Denn im Alltag sind der Druck und der Wettbewerb z.T. schon so gross, dass dies im Tai Chi nicht auch noch sein muss. Eines allerdings ist sehr wichtig: Das eigene Üben, wo auch immer das sein mag. Tai Chi braucht nicht viel Platz, man kann es überallhin mitnehmen, hat es immer dabei und wenn man einen schönen Platz gefunden hat, kann man einfach „loslegen“.

Tai Chi und Üben gehören zusammen

Nach dem Erlernen der dreiteiligen Form besteht die Möglichkeit durch die Formkorrektur und die anschliessenden Vertiefungsstufen immer tiefer in diese präzise Kunst einzutauchen. Es wird immer spannender, immer faszinierender. Dazu ist aber  regelmässiges Üben ein wesentlicher Aspekt. Im Formkurs geht es darum, die einzelnen Figuren der drei Teile zu lernen und selbständig üben zu können. Die anschliessenden Vertiefungsstufen bauen aufeinander auf und werden miteinander verbunden. Damit dies gelingt, ist seriöses Üben notwendig.

Tai Chi - auch zur Erholung

Eine langjährige Schülerin hat mir nach einem strengen Arbeitstag gesagt, eigentlich habe sie gar nicht mehr in die Tai Chi - Stunde kommen wollen, obwohl sie wisse, wie gut es ihr tue,  sie sei einfach kaputt. Sie sei jetzt trotzdem da, schaue mal. Am Ende der Stunde meinte sie, jetzt gehe es ihr wieder so gut, sie sei so frisch und fühle sich erholt und freue sich auf den Feierabend.

Tai Chi Chuan ist ein Geschenk, es wird einem aber nicht geschenkt, man kann es nicht einfach passiv entgegennehmen, man muss praktisch etwas tun, mit Kopf und Körper, ohne kopflastig zu werden, aber dieses praktische Tun ist erholsam und so wertvoll.

 

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Im Jahr 2007 wurden die besten Tai Chi Meister vom chinesischen Olympiakomitee nach Hongkong eingeladen, um ihr Können zu demonstrieren. Zusammen mit einer Delegation aus Europa reiste Meister Chu King-Hung nach Hongkong und führte die Anwendung der inneren Tai Chi Prinzipien vor.